Papyrus Insinger 17, 4-18, 4








Umschrift
(Prof. Dr. Joachim Friedrich Quack)





Textführung
(Prof. Dr. Joachim Friedrich Quack)














Übersetzung
(Prof. Dr. Joachim Friedrich Quack)

Die sechzehnte Lehre:

Laß deinen Körper nicht leiden, wenn du (etwas) im Speicher hast.

(17,5) Das Herz ist nicht hochgemut, wenn Bitternis in ihm ist.
Der Tod und das Leben - wir wissen nicht, was das Morgen bringt.
Das Heute und sein Lebensbedarf ist es, was der Weise erbittet.
Wer für die »Dämonin« zu sparen liebt, wird sterben, indem er zu ihr
hinweggerafft wird. Die gute Lebenszeit dessen, der alt geworden ist, steht in
seiner eigenen Verfügung.

(17,10) Wer bedürftig ist, wenn es Güter im Speicher gibt, ist es, der seinen Teil
davon erfleht. Wer sechzig Jahre überschritten hat, an dem ist alles
vorübergegangen. Wenn sein Herz Wein begehrt, kann es nicht bis zum Rausch
trinken. Wenn er Speise wünscht, kann er nichts essen. Wenn sein Herz eine Frau
begehrt, kommt sie nicht zum Höhepunkt.

(17,15) Wein, Frauen und Essen sind es, das dem Herze als Unterpfand dient.
Wer sie ohne Aufsehen genießt, wird nicht auf der Straße getadelt.
Wen man eines von ihnen beraubt, der wird ein Frevler an seinem Leib.
Der Weise, der eine Dauerstellung(?) findet, dessen Leben verläuft nicht in Armut.
Besser ist die geringe Zeit des Glücklichen als das lange Leben des Bettlers.

(17,20) Das Leben des Knauserigen ist es, das unbemerkt vorbeigegangen ist.
Die Lebenszeit, die sich bis zum Gipfelpunkt erstreckt, von der sind zwei Drittel
verloren. Er (der Mensch) verbringt 10 (Jahre), indem er jung ist, bevor er Leben
und Tod erkennt. Er verbringt weitere 10 (Jahre), indem er die Arbeit und die
Lehre annimmt, von der er wird leben können.

(18,1) Er verbringt weitere 10 Jahre, indem er spart und Besitzt erwirbt, um davon
zu leben. Er verbringt weitere 10 Jahre bis zum reifen Alter, bevor sein Herz
Einsicht erlang. Bleiben 60 Jahre in der gesamten Lebenszeit, die Thot dem Mann
Gottes zugeschrieben hat. Einer unter Millionen, wenn der Gott segnet, ist es, der
sie erreicht, wenn das Schicksal gewogen ist.



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