zur 1. Sitzung
am 5 - IX - 2013, um 1111h,
im Coffe Baum in Leipzig
zur Lektüre von
Walthers von der Vogelweide Gedicht
Ich sâz ûf einem steine'
Ich sâz ûf einem steine
und dahte bein mit beine
dar ûf satzt ich den ellenbogen.
Ich hete in mîne hant gesmogen.
daz kinne und ein mîn wange
dô dâhte ich mir vil ange
wie man zer werlte solte leben.
Deheinen rât kond ich gegeben,
wie man driu dinc erwurbe,
der keinez niht verdurbe.
die zwei sint êre und varnde guot,
daz dicke einander schaden tuot:
daz dritte ist gotes hulde,
der zweier übergulde.
Die wolte ich gern in einen schrîn.
Jâ leider desn mac niht gesîn,
daz guot und weltlich êre
und gotes hulde mêre
zesamene in ein herze komen.
stîge unde wege sint in benomen:
untriuwe ist in der sâze,
gewalt vert ûf der strâze,
fride unde reht sint sêre wunt.
diu driu enhabent geleites niht,
die zwei enwerden ê gesunt.
Vale!