Der Gesang des Ostens - Das Ende der 18. Strophe










Übersetzung



Ich lege meinen Kopf nieder auf die Wurzeln einer Pinie
Und mache ein kleines Schlafchen.
Im Traum fragt jemand mich:
"Kenne ich dich nicht?
Du bist doch eigentlich ein Unsterblicher aus der Welt dort oben.
Wie konntest du nur das Wort des Gelben Buches falsch auslegen?
Wie herabkommen unter die Menschen
Und uns jetzt folgen?
Bleib' noch ein Weilchen,
Probiere einen Becher dieses Weines."
Er senkt den großen Wagen [wie eine Kelle],
Und schöpft das grüne Wasser des Meeres.
Er trinkt und bietet mir zu trinken an.
Drei oder vier Becher schenkt er ein,
Bis eine angenehme Brise recht kräftig weht,
Die mich an beiden Armen faßt.
"Wie wär's, wir fliegen neunzigtausend Meilen durch den weiten Luftraum.
Wir tragen diesen Wein,
Verteilen ihn gleichmäßig überall.
Nur wenn wir die ganze Welt
Betrunken gemacht haben,
Treffen wir uns genau so wieder
Und trinken noch einen Becher."
Nach diesen Worten besteigt er einen Kranich
Und steigt hinauf zum Himmel;
Mitten im Luftraum der Klang einer Jadeflöte.
War es gestern? War es davor?
Ich erwache wieder aus dem Schlaf
Und sehe hinunter auf das Meer,
Dessen Tiefe ich nicht ermessen kann.
Wie kann ich seine Grenzen kennen?
Vollmond; und kein Ort
Der tausend Berge und zehntausend Hänge,
Der nicht erstrahlt.

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