Eine Episode aus dem |
Kârnâmak i Artaxshêr i Pâpakân |
(Referent Prof. Dr. Seyfaddin Najmabadi) |
Originaltext in Mittelpersisch:
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Transskription von Salemann
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(Die iranischen Elemente sind in iranischer Schrift wiedergegeben, die Ideogramme in hebräischer Schrift.) |
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Textführung (Carl Salemann)
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Übersetzung (Carl Salemann)
Eines Tages war Ardavan mit (seinen) Reitern und Ardashir zur Jagd gegangen. Ein Wildesel lief über's Feld
und Ardashir und der älteste Sohn Ardavans ritten hinter jenem Wildesel her. Und Ardashir kam heran, schoß
einen Pfeil so auf den Wildesel ab, daß der Pfeil bis an's Gefieder in (dessen) Leib eindrang und auf der
anderen Seite herauskam, und der Wildesel auf der Stelle starb. Ardavan und die Reiter kamen heran, und
als sie den Schuß auf die Art sahen, verwunderte er sich und fragte: 'Diesen Schuß tat wer?' Ardashir
sprach: 'Ich hab's getan.' Der Sohn Ardavans sprach: 'Nein, denn ich hab's getan!' Ardashir ergrimmte,
und er sagte zum Sohne Ardavans: 'Tugend und Mannhaftigkeit mit Gewalt und Rücksichtslosigkeit und Lüge
ungerechter Weise sich zu eigen machen kann man nicht. Dieses Feld ist gut und Wildesel gibt es hier viele:
ich und du wollen uns hier versuchen und (unsere) Tüchtigkeit und Heldenhaftigkeit und Gewandtheit
beweisen.' Ardavan nahm das übel, und fernerhin ließ er den Ardashir nicht zu Rosse steigen. Und er
schickte den Ardashir zum Stalle der Reittiere und befahl (ihm): 'Sieh zu, daß du Tag und Nacht von den
Pferden zu Jagd und Ballspiel und dem Turnierplatze nicht gehest.'
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